Hompage des DGB-Ortsverbandes Oberzent

 

Die Verteilungsfrage ist die zentrale politische Frage“

DGB Oberzent wählt neuen Vorstand - Lothar Löll als Vorsitzender einstimmig wiedergewählt

BEERFELDEN / OBERZENT. Lothar Löll wurde auf der Jahreshauptversammlung des DGB-Ortsverbandes Oberzent einstimmig wieder zum Vorsitzenden gewählt. Der56-jährige Lokführer ist Mitglied der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) und Betriebsrat bei der Vias GmbH. Stellvertretende Vorsitzende sind Uta Bohländer (IG Metall), Horst Kowarsch (ver.di) und Hans Jürgen Löw (IG Metall). Als Beisitzer gehören dem Vorstand an: Günther Bartmann (IG Metall), Dieter Berg (ver.di), Harald Diegelmann (ver.di), Andrea Kühne (ver.di), Elke Löll (ver.di) und Volker Rupp (IG Metall). Der DGB Oberzent betont: „Die Schere zwischen Arm und Reich geht immer weiter auseinander. Die Verteilungsfrage ist deshalb die zentrale politische Frage“.

Im Rechenschaftsbericht des Vorstandes verwies Lothar Löll auf zahlreiche Veranstaltungen. Im Mittelpunkt standen die Durchsetzung von guter Arbeit und anständigen Löhnen, die Bekämpfung von Lohndumping und Altersarmut, , die aktive Beteiligung an der der landesweiten DGB-Aktionstour „UmFAIRteilen“, die aktive Unterstützung der europaweiten Kampagne gegen die Privatisierung von Wasser sowie die Abwehr des geplanten „Freihandelsabkommens“ TTIP.

DGB-Regionssekretär Horst Raupp (Darmstadt) machte in seinem Referat deutlich: „Die Armutsquote in Deutschland ist auf ein Rekordniveau gestiegen“. Betroffen sind insbesondere Erwerbslose, Geringverdiener/innen, Alleinerziehende und Kinder sowie zunehmend Rentnerinnen und Rentner. „Das ist ein Armutszeugnis für dieses reiche Land“, so Raupp. Während immer mehr Menschen in Armut leben oder von Armut bedroht sind und der Mittelstand schrumpft, werden die Reichen und Superreichen immer reicher: „Die reichsten zehn Prozent der Bevölkerung besitzen rund 70 Prozent des gesamten Vermögens, das reichste Prozent allein mehr als ein Drittel - Tendenz weiter steigend“. Die Politik müsse endlich handeln und Armut und die zunehmende soziale Schieflage bekämpfen. Als dringendste Maßnahmen fordert der DGB die flächendeckende und konsequente Umsetzung des endlich eingeführten Mindestlohns, die Streichung aller Ausnahmeregelungen und eine möglichst rasche Erhöhung des Mindestlohns, höhere Hartz IV-Sätze, eine Rücknahme der Absenkung bei der Rente und eine gerechte Steuerpolitik: „Dazu gehören die Wiedereinführung der Vermögenssteuer, eine höhere Besteuerung von Spitzeneinkommen und die eine Erhöhung der Erbschaftssteuer bei der Vererbung von Millionenvermögen“, betonte Raupp. „An einer stärkeren Beteiligung der Reichen an der Finanzierung unseres Gemeinwesens führt kein Weg vorbei“.

Horst Kowarsch, Stellvertretender Vorsitzender des DGB Oberzent, forderte von der hessischen Landesregierung eine deutliche Erhöhung der Regionalisierungsmittel für den Erhalt und den Ausbau des Schienenpersonennahverkehrs. „Das ist insbesondere für den ländlichen Raum von großer Bedeutung“. Die Erfolgsgeschichte der Odenwaldbahn, die eng verbunden ist mit dem Wirken des ehemaligen Landrats Horst Schnur, müsse weitergeführt werden.


Horst Raupp

Regionssekretär